Frühe Förderung zahlt sich aus

Medienmitteilung der ETH Zürich vom 05.01.2016

An der ETH Zürich wurden letztes Jahr 25 Spin-offs gegründet – so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr. Der neue Rekord zeigt, wie hilfreich eine sehr frühe Unterstützung von jungen Talenten ist und dass das ETH-eigene Förderprogramm Früchte trägt.

Seit 2007 wurden an der ETH Zürich jährlich über 20 Spin-offs gegründet. Dieser Trend findet seinen vorläufigen Höhepunkt in einem neuen Rekord: 2015 wagten gleich 25 Jungunternehmerinnen und -unternehmer den Schritt zur Firmengründung. Inhaltlich ist das Spektrum breit: Da werden neue Methoden zur Messung von Muskelmüdigkeit oder Liposomen für die Entgiftung von Patienten entwickelt, Batterien optimiert oder intelligente Glühbirnen für mehr Sicherheit gegen Einbrüche programmiert.

Wie in den letzten Jahren üblich, stammen die meisten Gründungen – 2015 waren es sieben – aus dem Bereich Informatik- und Kommunikationstechnologie. Zudem gab es auffällig viele neue Spin-offs in Biotechnologie (4) und in der Entwicklung von medizinischen Geräten (3). Aber auch die Bereiche Elektrotechnik, Maschinenbau, sowie Beratung und Dienstleistungen waren mit je drei Gründungen vertreten. All diese Gebiete decken sich mit den Forschungsschwerpunkten der ETH Zürich.

Auch 2016 clevere Ideen

Besonders auffällig: Acht der 25 neuen ETH-Spin-offs wurden von sogenannten Pioneer Fellows gegründet. Mit dem Pioneer Fellowship Programm unterstützt die ETH Zürich bereits Masterstudierende, die eine Geschäftsidee in die Realität umsetzen wollen. «Es zeigt sich, dass es sich lohnt, junge Forschende schon sehr früh zu ermutigen, eine Idee zur Marktreife zu bringen. Das Programm wurde in den letzten fünf Jahren immer weiter optimiert und nun können jedes Jahr die Früchte dieser Bemühungen geerntet werden», freut sich Detlef Günther, Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen.

Seit 2010 konnten 52 Pioneer Fellows durch zahlreiche Donationen gefördert werden und daraus sind bereits 27 Spin-offs entstanden. Viele dieser Fellowships dauern aber noch an. Von den 33 bereits abgeschlossen Programmen haben 23 Pioneer Fellows – das bedeutet rund 70% – einen Spin-off gegründet. Deshalb überrascht es nicht, dass der Bund plant, das ETH-Modell in ein neues Förderprogramm zu integrieren und auf die gesamte Schweiz auszudehnen.

Die Aussichten der ETH für 2016 sind wiederum vielversprechend: «Im Dezember hatten die Pioneer Fellows im sogenannten ‹Pioneer-Pi-Pitch› die Gelegenheit ihre Ideen zu präsentieren und ich war beeindruckt, wie viele kreative Köpfe am Werk sind, die darauf brennen, ihre cleveren Ideen möglichst bald auch umzusetzen», erklärt Günther.

Gut investiert in ETH-Spin-offs

Eine eigene Firma zu gründen, erfordert Mut und Vertrauen in die eigene Stärke. Dafür zu sorgen, dass genügend Kapital vorhanden ist und sich im realen Wirtschaftsumfeld zu bewähren, ist nochmals eine andere Herausforderung. Und auch hier kann die ETH Zürich auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken: So erhielten ETH-Spin-offs, Pioneer Fellows und ETH-Studierende über eine Million Schweizer Franken von Venture Kick. Beim Heuberger Jungunternehmerpreis warben ETH-Spin-offs zudem 500‘000 Schweizer Franken ein. Zudem wurde substanziell in ETH-Spin-offs investiert. So erhielt GetYourGuide umgerechnet 50 Millionen US-Dollar, Insphero und Flisom, 20, resp. zehn Millionen Schweizer Franken, um nur einige Beispiele zu nennen.

«Unsere jungen Talente trauen sich etwas zu und werden für ihr Risiko belohnt. Wenn ich sehe, wie viele Investitionen 2015 in unsere Spin-offs geflossen sind, dann freue ich mich für unsere Jungunternehmerinnen und -unternehmer. Und ich bin davon überzeugt, dass es sich um gut investiertes Geld handelt», so Günther. Wie gewinnbringend ETH-Spin-offs sein können, zeigt die Entwicklung von GlycoVaxyn, die 2004 an der ETH Zürich gegründet wurde. 2015 kaufte GlaxoSmithKline die Firma für 212 Millionen US-Dollar.

Externer Link: www.ethz.ch