Presseinformation der Fraunhofer-Gesellschaft vom 11.12.2008
Die 19 bayerischen Cluster stärken die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen. Dies belegt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.
Ohne neue Produkte und Dienstleistungen gibt es kein Wachstum. Neues entsteht nur da, wo unterschiedliche Ideen zusammen finden. Der beschleunigte globale Wettbewerb zwingt Unternehmen dazu, das Innovationstempo deutlich zu erhöhen. Eine effektive Möglichkeit dieser Herausforderung zu begegnen, ist die enge Vernetzung in Innovationsclustern. Zusammenarbeit und Bündelung von Kompetenzen eröffnen neue Anwendungsgebiete und Marktchancen. Um Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Bayern auszubauen, hat das Bayerische Wirtschaftsministerium im Februar 2006 die Cluster-Offensive gestartet. Seither arbeiten 19 Innovationscluster auf Gebieten, die für die bayerische Wirtschaft eine besondere Relevanz haben, wie Umwelttechnologie, Neue Werkstoffe, Luft- und Raumfahrt. Die Zwischenevaluation des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI zeigt, welche positiven Wirkungen schon jetzt feststellbar sind.
Wirtschaftsminister Martin Zeil erklärt: »Die Studie bestätigt, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen durch die Clusterarbeit verstärkt mit Forschungsinstituten zusammenarbeiten. Für solche Betriebe ist Forschung und Entwicklung sonst nur schwer zugänglich. Mit der Cluster-Offensive erreichen wir mehr Kooperationen.« Der Freistaat unterstützt diese Kooperationsplattformen mit 45 Millionen Euro für die Dauer von fünf Jahren. Aus dem Zukunftsprogramm »Bayern 2020« setzt Bayern zusätzliche Mittel von rund 30 Millionen Euro für einzelne Forschungsvorhaben ein. Damit soll der Wirtschafts- und Forschungsstandort Bayern gestärkt und das Technologie- und Innovationsmanagement aller Partner nachhaltig verbessert werden. Die Cluster bauen die regionalen Kompetenzen auf und sollen dazu beitragen, Wachstum zu sichern und Arbeitsplätze zu schaffen.
Dr. Alfred Gossner, Finanzvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft, fasst die Ergebnisse der empirischen ISI-Studie zusammen. »Die überwiegende Mehrzahl der Cluster hat bereits Impulse gesetzt und neue Strukturen geschaffen. Schon nach eineinhalb Jahren bestätigt fast ein Drittel der Akteure eine positive Wirkung der Cluster-Offensive in den wichtigsten Zukunftsbranchen.« Durch den lebendigen Austausch profitieren die Beteiligten. So berichten 34 Prozent der befragten Unternehmen von deutlich engeren Kooperationen mit anderen Firmen, weitere 30 Prozent von verbesserten Kooperationsbeziehungen mit wissenschaftlichen Partnern. Die Forscher betonen in der Zwischenevaluation die Bedeutung der thematischen Vielfalt der Netzwerke. Denn Innovationen entstehen vor allem an den Schnittstellen der klassischen Disziplinen. Mittelständische Unternehmen haben sich neue Wege eröffnet. Manche hatten bisher wenig Kontakt zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Wichtig sei auch, dass die Plattformen offen sind für weitere Partner.
Erfolgsfaktoren sind übersichtliche und transparente Strukturen und ein ausgewogener Mix aus wissenschaftlichen Einrichtungen und unterschiedlichen Firmen. Weitere Verbesserungen lassen sich beispielsweise durch eine klare Strategie, frühzeitige Kommunikation über weitere Planungen oder eindeutige Ziel- und Leistungskriterien erreichen.
Die Potenziale können noch besser ausgeschöpft werden, wenn sowohl die Zusammenarbeit der Cluster untereinander intensiviert als auch innerhalb der Cluster maßgeschneiderte Projekte gefördert werden. Deshalb empfehlen die Experten im Zwischenbericht eine längerfristige Finanzierung der Clusterpolitik über die derzeit vereinbarten fünf Jahre hinaus, um mindestens zwei weitere Jahre.
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