Neue App von Saarbrücker Start-up-Unternehmen hilft, Staus zu vermeiden

Pressemitteilung der Universität des Saarlandes vom 13.10.2015

Rund 39 Stunden haben die Deutschen laut einer aktuellen Studie im vergangenen Jahr im Stau verbracht. Vor allem Kölner Autofahrer mussten bei 65 Stunden Stillstand viel Geduld mitbringen. Um kritische Verkehrspunkte zu umgehen, nutzen viele Fahrer den Verkehrsfunk im Radio oder das Navigationssystem. Aber nicht immer werden Staus dabei verlässlich angegeben. Abhilfe schafft nun eine neue App von Saarbrücker Informatikern. Das Miniprogramm zeigt zeitnah alle aktuellen Staus auf Autobahnen und Bundesstraßen an und liefert auch Verkehrsprognosen. In ihrem Start-up-Unternehmen „apptimists“ vermarkten die Informatiker ihre Anwendung. Sie ist kostenfrei für alle gängigen Smartphones erhältlich.

Verstopfte Straßen und kilometerlange Staus im Feierabendverkehr – vor allem in Ballungsgebieten wird die Geduld vieler Autofahrer regelmäßig auf die Probe gestellt. Das Leben erleichtern könnte in diesem Fall eine neue App, die das junge Saarbrücker Unternehmen apptimists derzeit vermarktet: Informatiker um Johannes Berdin und Andreas Mohr haben ein Miniprogramm entwickelt, das bundesweit alle aktuellen Staus auf Autobahnen und Bundesstraßen angibt und dazu noch Verkehrsprognosen liefert.

„Wir nutzen wie die Radiosender die Daten des Deutschen Verkehrsfunks“, sagt Johannes Berdin. „Die Sender aktualisieren ihre Verkehrsnachrichten im Schnitt aber nur alle zehn Minuten, wir hingegen alle zwei Minuten, sodass wir schneller mitteilen können, dass ein Stau entstanden ist.“ Auch gegenüber herkömmlichen Navigationssystemen habe das neue Angebot Vorteile, wie Berdin erläutert: „Die herkömmlichen Systeme erstellen lediglich Verkehrsprognosen, die sie mithilfe der Funkdaten ihrer Nutzer errechnen.“ Sie können beispielsweise angeben, dass der Verkehr sehr dicht ist, wenn viele ihrer Nutzer in einer Tempo-100-Zone nur 60 Stundenkilometer schnell fahren. Ob es einen Stau gibt, geben die Systeme nicht an.

„Für jede Verkehrsstörung gibt unser Programm den Grund, die Staulänge und den geschätzten Zeitverlust an“, so Andreas Mohr weiter. Die Anwendung besitze darüber hinaus eine Favoritenliste, in der die Nutzer ihre häufig gefahrenen Routen speichern können. Sie können ebenso selber Verkehrsinformationen wie Gefahrgüter, Baustellen oder Unfälle melden. Damit keine Falschmeldungen in das System gelangen, muss jede eingehende Verkehrsmeldung durch andere Nutzer bestätigt werden.

Johannes Berdin und Andreas Mohr haben ihr Unternehmen apptimists bereits während ihres Studiums 2012 im Starterzentrum der Universität des Saarlandes gegründet. Sie entwickeln und vermarkten neue App- und Webanwendungen, die für Nutzer einfach und intuitiv zu bedienen sein sollen. Die Informatiker sind Absolventen des kalifornischen Gründerzentrums „Y Combinator“ und haben an dem Programm „German Silicon Valley Accelerator“ (GSVA) teilgenommen, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Es zielt darauf ab, dass deutsche Start-ups der Informationstechnologie den US-amerikanischen Markt kennenlernen und dort auch von Experten unterstützt werden, eigene Ideen weitervoranzubringen und Kontakte zu knüpfen.

Externer Link: www.uni-saarland.de