Pressemitteilung der Universität des Saarlandes vom 14.05.2020
Maschinen kostensparend einzusetzen und ihre Auslastung zu kontrollieren, ist für kleine Handwerksbetriebe schwierig. Herkömmliche Softwaresysteme, die Maschinendaten digital auswerten, sind oft teuer und setzen zu viele Informatik-Kenntnisse voraus. Ein Start-up an der Universität des Saarlandes hat daher ein System entwickelt, das nur über den Stromverbrauch der Maschinen analysiert, wie intensiv einzelne Geräte genutzt werden.
Das Herzstück des von dem Saarbrücker Startup entwickelten Systems ist ein spezieller Stecker, der zwischen dem Stromkabel des überwachten Gerätes und der herkömmlichen Steckdose sitzt. Die über den Stromverbrauch erfassten Daten funkt das Gerät per drahtlosem, lokalem Netzwerk an die von den Gründern entwickelte, modular anpassbare Online-Plattform. Über diese kann ein Kunde die aufbereiteten Daten zu der jeweiligen Maschine einsehen und auswerten. „Es ist faszinierend, was die Daten alles aussagen. Doch dazu muss man sie erstmal haben. Dieses wichtige Puzzlestück liefern wir“, sagt Tim Vollmer, der gemeinsam mit Friedemann Metzger die Firma 2log gegründet hat. Mit der angebotenen Hardware und Software könne man jedes Gerät mit Stromanschluss innerhalb von wenigen Sekunden digital erfassen und analysieren.
Zur angebotenen Hardware gehört auch ein von den Gründern entwickeltes Lesegerät, das für den German Design Award 2020 nominiert wurde und als schwarze Scheibe einem Puck im Eishockey ähnelt. Nutzer können dort eine Kunststoffkarte auflegen, um den Zugang zur jeweiligen Maschine zu erhalten. Sind sie berechtigt, leuchtet ein Kreis aus Leuchtdioden blau auf und das Gerät ist betriebsbereit. Fehlt die Berechtigung, strahlt das Lesegerät rot. „Wir können damit nicht nur die Verwaltung von Zugangsberechtigungen automatisieren, sondern auch die komplette Prozesskette digital abbilden“, erklärt Vollmer und fügt hinzu, dass aus Datenschutzgründen nur die fünf letzten Transaktionen an der jeweiligen Maschine gespeichert werden.
Unterstützt von der IT Inkubator GmbH und der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer an der Universität des Saarlandes, spricht das Start-up nun gezielt Universitäten, Lehrwerkstätten und die Makerspace-Szene an. Seit Februar wird das vierköpfige Team dabei auch über das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Auf diese Weise hat 2log bereits mehrere Kunden gewonnen, darunter die Architekturwerkstatt der Technischen Universität Kaiserslautern. Mit Hilfe von 2log ist diese nun wieder 24 Stunden geöffnet. „Generell sind für uns alle Branchen interessant, in denen Zugangskontrolle, Protokollierung, Abrechnung von Maschinenzeiten und Wartungsoptimierung eine Rolle spielen“, so Vollmer.
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