Wasserrucksäcke sichern Versorgung von bis zu 16.000 thailändischen Flutopfern

Pressemitteilung der Universität Kassel vom 30.10.2011

Zur Versorgung der Menschen in den thailändischen Überschwemmungsgebieten mit trinkbarem Wasser hat das Auswärtige Amt am Freitag 40 Wasserrucksäcke vom Typ PAUL (Portable Aqua Unit für Lifesaving) auf den Weg in das ostasiatische Land geschickt.

Die tragbaren Wasseraufbereitungs- anlagen wurden am Mittag von Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks (THW) bei der Universität Kassel in Empfang genommen. Das THW ist für den Transport nach Thailand zuständig. Es ist geplant, dass der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Dr. Werner Hoyer, MdB, die 40 Wasserrucksäcke in der nächsten Woche in Bangkok an thailändische Hilfsorganisationen übergibt.

PAUL wurde von einem Team des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft der Universität Kassel um Prof. Dr. Franz-Bernd Frechen entwickelt. Der Wasserrucksack wiegt nur rund 20 Kilogramm und kann von Trägern oder Lasttieren selbst in Dörfer transportiert werden, zu denen keine Straßen mehr existieren. Auch das Absetzen vom Hubschrauber aus ist möglich. PAUL ist daher vor allem für die Versorgung entlegener oder durch eine Überschwemmung isolierter Ortschaften geeignet.

Der Wasserrucksack arbeitet ohne Energie und Zusatz von Chemikalien. Herzstück der Anlage ist eine Membran mit Öffnungen in Nanogröße, die Wassermoleküle durchlassen, Bakterien und Parasiten aber wirksam aus dem Wasser herausfiltern. Das schützt vor zahlreichen lebensbedrohlichen Krankheiten, die oft durch verunreinigtes Trinkwasser ausgelöst werden. Im Dauerbetrieb ist ein Wasserrucksack in der Lage, pro Tag 1.200 Liter Wasser zu filtern. Dies reicht aus für die Versorgung von bis zu 400 Menschen. PAUL wurde bereits erfolgreich während der Flutkatastrophe in Pakistan 2010, zur Bekämpfung der Cholera-Epidemie in Haiti sowie während der vergangenen Monate in den Dürre-Gebieten Ostafrikas eingesetzt. Die ersten Wasserrucksäcke sind seit über einem Jahr erfolgreich im Einsatz.

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